Arnsberg (Hochsauerland) Im Sanierungskonzept der Stadt Arnsberg ist vorgesehen, die Defizite bei den beiden Freibädern in Neheim und Arnsberg abzubauen. Der Kneipp-Verein Arnsberg musste vor diesem Hintergrund eine hohe Kürzung der städtischen Zuschüsse um 15.000€ und die Streichung eines „Rettungsschirms“ für unvorhergesehen Notfälle hinnehmen. Dies hat der Verein nur mit Mühe bewältigen können. Für das größere Neheimer Freibad sind Einsparungen von 30.000€ vorgesehen. Als einzige Möglichkeit diese Summe zusammenzu- bekommen, hat die Verwaltung die Umwandlung der Anlage in ein Bürgerbad gesehen. Sowohl im Bezirksausschuss Neheim wie im Sport- und Kulturausschuss hat die Verwaltung vor Kurzem keinen Zweifel daran gelassen, dass das Konzept eines „Bürgerbades“ in Neheim wohl nicht zu realisieren ist. Die Versuche des Fördervereins dafür Unterstützung aus der Bürgerschaft oder von den anderen Vereinen zu erhalten, hatten nicht den gewünschten Erfolg. Mittelfristig ist eine stärkere Beteiligung eines Trägervereins an der Unterhaltung durchaus wünschenswert. Aber wie sich zeigte, lassen sich die notwendigen Strukturen nicht so einfach aus dem Boden stampfen.
Die Signale aus dem Rathaus sind widersprüchlich. In den Ausschüssen wurde den Fach- und Lokalpolitikern mitgeteilt, dass der Verwaltungsvorstand, also Bürgermeister und Kämmerer, kaum Aussicht auf den Fortbestand des Freibades in Neheim sähe. Der Unmut in der Bevölkerung war entsprechend groß. Möglicherweise auch deshalb ist Bürgermeister Vogel kürzlich zurückgerudert. Er äußerte, dass wegen der 30.000€ einzusparender Mittel keine Schließungsvorlage erarbeitet würde. Da stellt sich die Frage, was ist denn nun tatsächlich die Position der Verwaltungsspitze?
Der SPD-Stadtverband Arnsberg jedenfalls will beide Freibäder im Stadtgebiet Arnsberg unbedingt erhalten. Sie sind unverzichtbare Bestandteile des Sport- und Freizeitangebots unserer Stadt. Die Bäder tragen das Ihre dazu bei, dass Arnsberg für Bürgerinnen und Bürger aber auch für Besucher lebenswert ist. „Weiche Faktoren“, wie das Freizeitangebot, tragen maßgeblich dazu bei, dass die Stadt auch für Zuwanderer attraktiv ist. So können die negativen Folgen des demographischen Wandels zumindest abgemildert werden, wie der Bürgermeister zu Recht nicht müde wird zu betonen.
Eine Schließung der Bäder wäre gerade vor diesem Hintergrund kontraproduktiv und auf Dauer sicher kostspieliger als die noch fehlenden 30.000€ pro Jahr. Daher lehnt der SPD-Stadtverband Schließungen ab! Es ist der SPD allerdings auch klar, dass diese 30.000€ im Sanierungskonzept vorgesehen sind. Auszuloten wäre, was es im Freibad Neheim an Einsparmöglichkeiten gibt. Dass das Einsparpotential groß genug ist, erscheint indes als kaum wahrscheinlich.
Die zusätzlichen Millionenkosten bei der Finanzierung der beiden Sekundarschulen haben aber gezeigt, dass es im Haushalt, für den Laien nicht erkennbar, Umschichtungspotentiale gibt. Wenn es die Verwaltungsspitze wirklich will, lassen sich die im Vergleich überschaubaren nötigen Mittel für das Freibad Neheim anderswo einsparen. Dies gäbe die nötige Luft, um nach Optimierungsmöglichkeiten zu suchen, damit die Bäder in Arnsberg auf Dauer sicher sind.