Sundern Allendorf (Hochsauerland) In einer eher kleineren Löschgruppe hat man als Löschgruppenführer schon mal so seine Probleme, eine geeignete Übung vorzubereiten. Meist sind nur 2 oder 3 Fahrzeuge am Standort, welche die Kameradinnen und Kameraden aufgrund der regelmäßigen Übungsabende bereits in- und auswendig kennen. Dass es auch einmal anders gehen kann, hat die Löschgruppe Allendorf bei einer spektakulären Übung am Samstag bewiesen. Schon im Vorfeld waren viele Gespräche geführt worden, weit über die Ortsgrenzen hinaus. Und man war Allerwegen auf offene Ohren und großes Interesse gestoßen. Die Allendorfer, selbst mit 20 Kameraden vertreten, hatten zunächst auch die Orte Hagen, Amecke und Sundern eingeladen. Doch damit nicht genug. Gute Kontakte gab es auch in den Kreis Olpe und den Märkischen Kreis. Daher waren auch die Löschgruppen Rönkhausen, Eiringhausen, Affeln und sogar das THW Affeln (2 Fahrzeuge und 12 Einsatzkräfte) mit in die Übung eingebunden. Übungsleiter Robert Weber aus Allendorf freute sich, insgesamt 110 Teilnehmer bei der, sagen wir mal, „Dreiländerübung“ begrüßen zu dürfen. Folgendes Szenario erwartet die Übungsteilnehmer: Ein schwerer Verkehrsunfall an der Ausfahrt eines holzverarbeitenden Betriebes in Hüttebrüchen mit einem Langholztransporter und 2 beteiligten PKW hat sich ereignet. Eingeklemmte Personen sind aus den demolierten Fahrzeugen zu befreien. Es tritt zudem unkontrolliert Kraftstoff aus einem der Wagen aus. Mit Rettungsschere und Spreizer rückt ein Trupp vor, um die Fahrzeuge zu öffnen. Ein Löschangriff wird vorsorglich aufgebaut, um bei einem plötzlichen Entzünden direkt löschen zu können. Über den Hof des Sägewerks kommt der Eigentümer völlig aufgelöst zum Einsatzleiter. Was ist passiert? Das auslaufende Benzin aus dem PKW ist die Hofeinfahrt hinuntergelaufen und hat sich in dem Sägewerk an einer heißen Maschine entzündet. Es brennt im Sägewerk! Weiter Kräfte werden angefordert, die von allen Seiten mit den Löschangriffen das Feuer bekämpfen. Die beiden THW-Fahrzeuge fahren jedoch an der Einsatzstelle vorbei. In ca. 2 km Entfernung ist ein Forstarbeiter unter einem Rückezug gekommen und muss gerettet werden. Auch hier rücken zusätzlich Einsatzkräfte der Feuerwehr mit an und unterstützen die THW-Kräfte in dem unwegsamen Waldstück. Eine blendend vorbereitete Übung, die alle Teilnehmer begeistert hat. Im Hintergrund der Übung wurde ein neues Funkkonzept für den Sprechfunk vor Ort angewandt und auch die gemeinschaftliche Atemschutzdokumentation und Bereitstellung von frischen Atemschutzgeräten bei so einem großen Aufgebot geprobt und beurteilt. Wehrführer Peter Risse war beeindruckt und bedankte sich im Anschluss, dass so viele sich die Zeit genommen hatten, vor allem auch bei den Kameraden aus dem MK und dem Kreis Olpe. Beim kameradschaftlichen Abschluss am Grill wurde anschließend noch lange über die gelungene Übung gesprochen.
Michael Harmann – Pressesprecher Feuerwehr Stadt Sundern