Olsberg. (Hochsauerland)Warum heißt das Sauerland eigentlich Sauerland? Vielleicht, weil die Erde dort sauer schmeckt? Die kleine Maria Angelika Fröhlich, die alle nur „Bummi“ nennen, macht mit einem Löffel die Probe aufs Exempel… – Ganz so weit wollten die Jungen und Mädchen der Schule an der Ruhraue dann doch nicht gehen – Bummis Abenteuer verfolgten sie aber gespannt und mit großen Augen.
Denn schließlich ist Bummi für sie ja so etwas wie eine Altersgenossin – auch wenn es sich nur um eine literarische Figur handelt. In den 60- und 70-er Jahren erreichten die Bummi-Bücher der Olsberger Autorin Martha Schlinkert eine Millionenauflage – den 100. Geburtstag der Schriftstellerin nahmen die Stadtbücherei und der Heimatbund jetzt zum Anlass, für die Klassen der heimischen Grundschulen „Bummi-Lesungen“ in den Räumen der Stadtbücherei anzubieten. Und schon gleich bei der „Premiere“ mit den Kindern der Schule an der Ruhraue wurde deutlich, dass die mittlerweile fast ein halbes Jahrhundert alte „Buchfigur“ auch heute noch Jungen und Mädchen durchaus „packen“ kann.
Ganz besonders dann, wenn Petra Decker, Leiterin des Städtischen Kindergartens Assinghausen, Kinder mit auf die „Lesereise“ nimmt. Sie machte Bummis Abenteuer zu einem echten Erlebnis für die Jungen und Mädchen – zum Beispiel, wenn nach dem misslungenen „Sauerland-Experiment“ nur Saft von den Himbeeren am Buchholz hilft: „Denn die sind schließlich besonders süß.“ Buchholz, Ausflüge mit Freund Fiete an den Olsberg, Mutproben am Sitterbach – dass Bummis Geschichten dort spielen, wo sie selber leben, war für die Schülerinnen und Schüler besonders reizvoll. Und wer nach der Lesung nun selbst wissen möchte, wie es weitergeht, ist in der Olsberger Stadtbücherei genau richtig: Schließlich können die „Bummi-Bücher“ von Martha Schlinkert hier problemlos ausgeliehen werden. Insgesamt elf Lesungen für die heimischen Schulen bieten Heimatbund und Stadtbücherei in den nächsten Tagen an.
Bis zum 30. April können kleine und große Lese-Fans außerdem noch am „Bummi-Quiz“ teilnehmen, bei dem es einen E-Book-Reader sowie weitere tolle Preise zu ge-winnen gibt. Weiterhin haben Bummi-Leserinnen und -Leser die Möglichkeit, ihre eigenen „Bummi-Erlebnisse“ unter der E-Mail-Adresse bummi@olsberg.de zu schil-dern. Erste Einsendungen hat es bereits gegeben. „Kann mich gut dran erinnern, dass ich zu Hause von meiner Mutter des öfteren geschimpft bekam, wenn es hieß ,Trockne mal ab‘ und ich mich mit einem gemurmelten ,Muß mal‘ mit einem Buch aufs Örtchen zurückgezogen habe, um erst wieder herauszukommen, wenn die lästige Abtrocken-Arbeit erledigt war“, schreibt eine Bummi-Leserin aus Hallenberg. Das Problem dürfte sich jetzt erledigt haben – schließlich hat sie mittlerweile einen eigenen Haushalt.