Sundern-Langscheid. Sorpesee (Hochsauerland) Mit einer wahren Energieleistung, angetrieben von fast drei Dutzend Auswärtsfans in der Hansestadt sichert sich der RC Sorpesee im letzten Saisonspiel in der zweiten Volleyball Bundesliga den zweiten Auswärtsdreier der Saison. Dass es am Ende doch wieder ein Volleyballkrimi wurde, war nach den ersten beiden Sätzen kaum zu vermuten, spiegelt aber den Saisonverlauf der Langscheider Youngster treffend wieder. Am Ende setzte sich der RCS mit einem 27:25 im vierten Satz mit 3:1 durch und freute sich über einen gelungenen sportlichen Abschluss der ersten Zweitligasaison der Vereinshistorie und eine stimmungsvolle Heimfahrt im proppenvollen Bus.
Die ersten beiden Sätze in der Bremer Halle sind hierbei schnell zusammengefasst. Der RC Sorpesee überrollt die Gastgeberinnen des Eiche Horn in Satz 1 förmlich. Mit der zurückgekehrten Kapitänin Kirsten Platte, Katharina Schulte-Schmale und Lisa Hennecke ließ die Annahme des RCS im Auftaktdurchgang kaum etwas zu. Über die Mitte veredelten Nora Anders, Vanessa Vornweg und immer wieder Laura Feldmann die guten Vorlagen einer glänzend aufgelegten Lara Drölle. Zudem agierte der Block des RCS um die spätere MVP Lena Vedder sehr aufmerksam und sicherte so Punkt um Punkt. So zog der RCS über 8:3 auf 11:3 davon und transportierte den Vorsprung eindrucksvoll über 20:11 zu einem ungefährdeten 25:12 im Auftaktdurchgang. Seitenwechsel und alles wieder auf Null!
Die Spiellaune des RCS hatte aber auch beim Spiel auf die eigene Fantribüne nicht gelitten. Eiche Horn stellte um, kam besser ins Spiel, die Angriffslaune der Sorpeseemädels konnte das Team um Markus Lentz jedoch in dieser Phase des Spiels nicht stoppen. Der RCS setzte sich auf 13:9 ab und hatte beim 18:10 alle Trümpfe in der Hand. Henrike Axt entlastete Katharina Schulte-Schmale und führte sich mit zwei krachenden Blocks gleich fabelhaft ein. Als Michelle Henkies gegen Ende des Satzes zwei druckvolle Aufschläge folgen ließ und ihren Farben das 23:13 bescherte, stand der RCS-Fanblock Kopf und feierte sein Team ausgelassen. Bis zum 25:17 gab das Team zwar einige Punkte ab, dennoch können die beiden ersten Sätze wohl als stärkste Leistung der Saison und eine für einen Absteiger außergewöhnliche Performance verbucht werden.
„Niveau halten!“ also das Ziel für Satz 3 und bis zum 8:6 in der technischen Auszeit gelang dies auch ganz passabel. Danach aber stellte sich die größte Schwäche der jungen Mannschaft dann doch wieder für einige Bälle ein. Verhaltene Angriffe und Blockaktionen brachten Bremen die Chance und das Team um ihre erneut glänzend aufgelegte Zuspielerin Lea Frackmann kämpfte sich angeführt von Spielführerin Ina Schulze zurück in die Partie. Beim 16:19 schien der RC Sorpesee schon auf der Verliererstraße entdeckte dann aber sein Kämpferherz. Punkt für Punkt wurde zurückgeholt und beim 24:22 waren die zwei Matchbälle zum 3:0 Auswärtssieg erspielt. Eine strittige Szene und zwei übereifrige Aktionen des RCS später aber ging der Satz in die Verlängerung und es kam wie es in dieser Saison gute Tradition geworden war auch Matchball 3 und 4 wurden mangels Nervenstärke vergeben. Bremen zögerte nicht lange und sicherte sich den Durchgang bezeichnenderweise mit einem Baggerangriff zum 30:28. Ein guter Grund zusammenzubrechen und das Spiel aus der Hand zu geben.
Noch dazu startete Bremen exzellent in den vierten Durchgang. Die taktischen Anweisungen von Markus Lentz griffen und der RCS hatte seinen Elan der ersten beiden Sätze für den Moment verloren. Bei 8:13 hatten Team und Trainer gesteigerten Gesprächsbedarf und es ging wieder einmal hoch her neben der Außenlinie des RCS bei der Auszeit. Aber mit Erfolg: plötzlich war der Funke wieder da und die Mannschaft fightete sich zurück. Beim 20:20 war die Lücke geschlossen und ein mittlerweile mitreißendes Spiel wartete auf seine Entscheidung. Bremen legte vor, sicherte sich mit zwei unglaublichen Abwehraktionen das 22:20. Erneute Auszeit RCS und letzte taktische Anweisungen. Beim 23:23 stand das Spiel auf des Messers Schneide und der RCS verstärkte erneut den Block. Mit Erfolg, verbuchte doch eben dieser Block den Punkt zum 24:23 und damit erneuten Matchball. Zwar gelang den Sauerländerinnen das Kunststück auch den dritten Matchball bei eigenem Aufschlag mit einem Aufschlagfehler selbst zu vereiteln aber die „Jetzt erst recht!“ Einstellung war plötzlich zu spüren. Das Spiel wogte hin und her und beim 25:25 sicherte Youngster Henrike Axt mit einem starken Angriff den letzten Matchball der Partie. Der letzte Wechsel brachte mit Michelle Henkies den nächsten Youngster an die Aufschlaglinie und so war es am Ende eine Co-Produktion der beiden jüngsten auf dem Feld, die den RCS beim 27:25 über drei letztlich verdiente Punkte den Jubelkreisel anschmeißen ließ.
Zur Feier des Tages zelebrierten Team und Fans die „Humba!“ auch Auswärts und hatten auf der langen Heimreise ausreichend Zeit eine ereignisreiche Partie und eine ebenso ereignisreiche und intensive Saison zu besprechen und einzusortieren. Auf eine Devise konnten sich alle am Ende einigen: „Heute ist nicht alle Tage, der RCS kommt wieder, keine Frage!“
Für den RC Sorpesee aktiv in Bremen: Nora Anders, Henrike Axt, Lara Drölle, Laura Feldmann, Michelle Henkies, Lisa Hennecke, Theresa Lübke, Kirsten Platte, Katharina Schulte-Schmale, Kim Spreyer, Lena Vedder, Vanessa Vornweg, Scout Nicole Freiburg, Physiotherapeutin Anne Schmitz und Co-Trainer Linus Tepe.
Nun heißt es den Sonntag genießen, frische Luft atmen und sich nochmal bei allen bedanken. Allen voran bei Christoph Rech, der auch in Bremen wieder tolle Bilder geschossen hat und einige Impressionen vorab bereitgestellt hat (siehe Anhang).
Bleibt dem Volleyball treu und vielleicht auf Bald!