Frauenpositionen in Eritrea stärken

Frauenfrühstück am 12. März in der Stadthalle Meschede
Meschede. In ihrem Buch „Wüstenblume“ rückte die Autorin Waris Dirie vor einigen Jahren das Thema der weiblichen Genitalverstümmelung in die Öffentlichkeit – und erschütterte damit Millionen von Leserinnen. Auch, wenn das Buch mittlerweile aus den Beststellerlisten verschwunden ist – die verharmlosend auch „Beschneidung“ genannte Genitalverstümmelung ist für zahllose Mädchen, vorwiegend in Afrika, grausame Realität. Das Frauenforum möchte in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle der Kreis- und Hochschulstadt Meschede beim diesjährigen Frauenfrühstück am 12. März in der Stadthalle Meschede über dieses Thema informieren und auf ein Projekt aufmerksam machen, das durch den Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung Frauenpositionen in Eritrea stärken will.
 
Das Frauenfrühstück startet wie gewohnt um 9.30 Uhr, im Anschluss folgt der Vortrag von Anne Rieden von der Hilfsorganisation Archemed. Gemeinsam mit Leticia M‘Peti-Speicher und Antje Thomas engagiert sich die zweite Vorsitzende von „Archemed – Ärzte für Kinder in Not e.V.“ gegen die weibliche Genitalverstümmelung. Der gemeinnützige Verein leistet darüber hinaus medizinische und humanitäre Hilfe für Kinder in Not.
 
Seit dem Jahr 2015 führt Archemed in Eritrea ein durch die EU gefördertes Projekt gegen Genitalverstümmelung durch, das von Anne Rieden geleitet wird. Trotz des gesetzlichen Verbots und drastischer Strafandrohung ist Genitalverstümmelung in Eritrea nach wie vor weit verbreitet – häufig findet sie bei Mädchen zwischen vier und acht Jahren statt, vermehrt aber auch bei Säuglingen. Diese schwerwiegenden, äußerst gewalttätigen Eingriffe in den Körper eines Kindes können schwerste physische und psychische Schäden hinterlassen.
 
Ziel von Archemed ist es, in einem ganzheitlichen Ansatz den Frauen in Eritrea ein Bewusstsein für die gesundheitlichen Risiken und Folgen zu vermitteln. Durch Aufklärungsarbeit soll so Vorkommen und Verbreitung von Genitalverstümmelung reduziert werden – ebenso wie die gesundheitlichen und langfristigen Folgen für die Frauen und deren Familien.
 
Anne Rieden engagiert sich seit vielen Jahren für Archemed und ist verantwortlich für die sozialen Projekte des Vereins. Durch regelmäßige Besuche in Eritrea hat sie eine intensive Kenntnis von Menschen, ihrer Kultur und ihren Denkweisen. Leticia M’Peti-Speicher ist gebürtige Kongolesin und Expertin für die soziokulturellen Hintergründe der weiblichen Genitalverstümmelung. Zudem vertritt sie Archemed im Projekt „Runder Tisch NRW gegen die Beschneidung von Mädchen“. Antje Thomas besucht gemeinsam mit Anne Rieden regelmäßig die Projektdörfer, um sich vor Ort über Projektfortschritt und Mittelverwendung zu informieren.
 
Karten für das Frauenfrühstück sind in diesem Jahr ausschließlich im Vorverkauf vom 22. Februar bis 9. März zum Preis von 7,50 Euro (inkl. Frühstück) in den Mescheder Buchhandlungen Bücherstube Linhoff, CAB Bücherstudio und „WortReich“ erhältlich. Das Frühstück für Kinder kostet 3,00 Euro (Kinderbetreuung nur nach Anmeldung unter 0291/205-164). Die Veranstaltung wird durch die Gleichstellungsstelle des Hochsauerlandkreises und die Sparkasse Meschede unterstützt.

Bildzeile: Leticia M’Peti-Speicher, Anne Rieden und Antje Thomas von Archemed sind die Referentinnen beim Frauenfrühstück. Foto: Archemed