Einstimmig beschlossen die Mitglieder des Kulturausschusses des Märkischen Kreises in ihrer jüngsten Sitzung in Altena den Kulturetat für das laufende Jahr. Er umfasst rund zwei Millionen Euro. In einer ergänzenden Mitteilung hatte die Kreisverwaltung anhand der Jahresergebnisse 2011 die ordentlichen Aufwendungen aufgelistet. Danach betrug der Anteil des Kulturbudgets im Vergleich zum Gesamthaushalt des Kreises in Höhe von 386 Millionen Euro 0,5 Prozent.
Der Ausschuss machte auch den Weg frei für die bargeldlose Bezahlung bei den Führungen in den Museen. Aktuell werden fünfzehn unterschiedliche Führungen und museumspädagogische Programme auf der Burg sowie dem Deutschen Drahtmuseum angeboten. Hinzu kommen gemeinsame Aktivitäten mit der Jugendherberge Burg Altena. Mit Inbetriebnahme des Burgaufzugs und der touristischen Vermarktung hinsichtlich Busreisen sei die Möglichkeit eines vereinfachten Zahlungssystems für die Führungshonorare leichter zu handhaben und von Vorteil für die Kunden. Negative Auswirkungen auf die Höhe der Honorare habe diese Änderung der Gebührensatzung nicht.
Einstimmig gefolgt wurde auch einem Vorstoß der UWG. Die Unabhängigen sorgen sich um den barrierefreien Zugang zur Burg Altena und deren Einrichtungen. Mit dem Burgaufzug sei damit zu rechnen, dass mehr Behinderte, etwa Rollstuhlfahrer, die Burg besuchen. Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper gab zu bedenken, dass ein „behindertengerechter Durchbau“ der Burg leider nicht möglich sei. Sie verwies aber darauf, dass die Toilettenanlage für Rollstuhlfahrer problemlos erreichbar sei. Beim Zugang zum Burg-Restaurant sah sie noch Potenzial, beim Museumsshop werde es schwieriger. Barrierefrei sei schon das Deutsche Drahtmuseum. Innen seien alle Räume zugänglich, der Außenaufgang könne über eine Rollstuhl-Treppenraupe ermöglicht werden. Einhellig sprachen sich alle Kulturpolitiker dafür aus, dem für die baulichen Angelegenheiten zuständigen Gebäudemanagement des Kreises einen Prüfauftrag zu erteilen. Die Ergebnisse sollen noch vor der Sommerpause im Bauausschuss vorgestellt und den Kulturausschussmitgliedern zur Kenntnis gegeben werden.
Keine negativen Auswirkungen auf die großen Kulturveranstaltungen des Märkischen Kreises sieht die Verwaltung aufgrund von Meldungen aus Düsseldorf, wonach die Landesregierung die Mittel für die Kulturförderung reduzieren wolle. Dienstel-Kümper: „Unsere Big-Points, das Fest Luise heizt ein sowie die Finanzierung des Servicebüros der Kulturregion Südwestfalen sind gesichert.“ In Wort und Bild erlebten die Kulturpolitiker dann noch einmal einen Rückblick auf die durchweg gelungenen Kulturveranstaltungen im abgelaufenen Jahr sowie einen Ausblick auf die Vorhaben in diesem Jahr.
Gute Kunde hatte die Kreisdirektorin auch von der Partnerschaft zwischen der Philharmonie Südwestfalen und dem Märkischen Jugendsinfonieorchester. Es sei ein gemeinsamer Auftritt des Profi-Orchesters mit den Nachwuchs-Musikern in Vorbereitung. Ein Termin stehe allerdings noch nicht fest. Angeregt vom Ausschuss und von der Verwaltung geprüft wird die Mitgliedschaft bei der RUHR.Topcard. Fast 100 Einrichtungen und Institutionen gewähren den Inhabern der Karte freien Eintritt. Museumsleiter Stephan Sensen erklärte, dass die Letmather Dechenhöhle samt Höhlenmuseum 9.000 Gäste mehr verzeichnen konnte, nachdem die Höhle Mitglied geworden war.
Sensen berichtete auch vom neuesten Stand der Rekonstruktion der von Maximilian-Friedrich Weyhe gestalteten historischen Gartenanlage rund um die Burg. Er nannte für die auch von der Märkischen Kulturstiftung Burg Altena unterstützen Maßnahme einen geschätzten Kostenrahmen von netto 86.000 Euro. Auch die Stadt Altena habe Fördergelder beantragt.