Verbandsgeschäftsführer Dr. Volker Verch zu den Warnstreiks der IG Metall

IG Metall-Aktionstag in Arnsberg: Geschäftsführer Dr. Volker Verch vom Unternehmensverband Westfalen-Mitte (rechts) spricht zu den Vertreterinnen und Vertretern der IG Metall, die sich für eine Entgelterhöhung von sieben Prozent einsetzen. (Foto: Unternehmensverbandes Westfalen-Mitte)

Arnsberg. Vertreterinnen und Vertreter der IG Metall-Geschäftsstellen Arnsberg und Unna fanden sich am Mittwoch, 30.10.2024 bei der Geschäftsstelle Arnsberg des Unternehmensverbandes Westfalen-Mitte zu einem Aktionstag ein. In mehreren Stellungnahmen machten die Vertreter der Arbeitgeber- und Arbeitnehmer ihre Positionen für die laufende Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie deutlich.

Forderungen der IG Metall: 7 Prozent mehr Lohn und höhere Azubi-Vergütung

Die Vertreterinnen und Vertreter der IG Metall erläuterten erneut ihre Gründe für die Forderung nach einer Entgelterhöhung von sieben Prozent und kündigten weitere Warnstreiks an. Laut Carmen Schwarz, Geschäftsführerin der IG Metall Arnsberg, orientiert sich die Forderung an den Geschäftsergebnissen der Unternehmen, die wirtschaftlich in einer zufriedenstellenden Verfassung sind. Darüber hinaus stünde den Beschäftigten ein kräftiges Plus in der Lohntüte zu, damit die allgemein gestiegenen Kosten ausgeglichen werden könnten. Außerdem wurde die Erhöhung der Auszubildendenvergütung von 170 Euro bekräftigt. Eine überproportionale Anhebung der Azubivergütungen wurde von der Arbeitgeberseite allerdings mit dem Angebot schon in Aussicht gestellt.

Appell des Unternehmensverbandes: Verhandlungen statt Warnstreiks

Dem entgegnete der Geschäftsführer des Unternehmensverbandes, Dr. Volker Verch als Mitglied der kleinen Tarifkommission für NRW: „Unsere Unternehmen befinden sich gegenwärtig in einer unsicheren, kritischen Situation. Die meisten Betriebe schauen auch skeptisch in das nächste Jahr und die weitere Entwicklung ist mehr als ungewiss. Das wissen auch die Beschäftigen. Daher muss nun alles dafür getan werden, gemeinsam als Tarifpartner verlässliche und tragfähige Lösungen zu finden. Die Tarifpolitik muss dazu beitragen, Beschäftigung zu sichern, den Standort zu stärken, Investitionen zu ermöglichen und die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu verbessern. Wir tragen eine große Verantwortung für die Zukunftsfähigkeit eines der wichtigsten Industriezweige in der Region. Warnstreiks sind hier das völlig falsche Signal. Damit vergibt die IG Metall die Chance, die Verhandlungen in einer vernünftigen und sachgerechten Atmosphäre fortzuführen. Dabei brauchen die Unternehmen und die Beschäftigten angesichts der angespannten wirtschaftspolitischen Lage mehr denn je Planungssicherheit. Eine Eskalation über Warnstreiks ist der falsche Weg. Die Arbeitgeber haben der Gewerkschaft ein Angebot gemacht, das fair und wertschätzend für die Beschäftigten ist und auf dessen Grundlage zügig eine tragfähige Lösung der laufenden Tarifrunde herbeigeführt werden kann. Daher erwarten wir, dass sich die IG Metall in den Verhandlungen nun konstruktiv zeigt. Sie muss nun am Verhandlungstisch zeigen, dass sie verstanden hat, was auf dem Spiel steht.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Quelle: Unternehmensverbandes Westfalen-Mitte)