Sundern Stemel. „Prost, auf Steffen Vogel“, hieß es bei der unerwarteten Weltpremiere des Theaterstücks „Prost, auf Alfred!“ in Stemel. Die über 200 Zuschauer hatten sichtlich Spaß und erfreuten sich an der Umsetzung der Komödie durch die Theatergruppe Stemel. Der Autor des Stücks, Steffen Vogel, war zu der erstmaligen Aufführung aus dem hohen Norden angereist und hatte sich ohne Kommentar zunächst unter die Zuschauer gemischt.
Mit Körpermikrofonen und versierter Bühnentechnik bot die Theatergruppe professionelle Unterhaltung. Bereits in der ersten Szene wurde klar, es würde spannend werden. Die Mitglieder der Familie Voss hatten es in den letzten Jahren geschafft, sich aus dem Weg zu gehen. Doch als der Vater Alfred plötzlich starb, saß die Familie mit einmal im selben Boot. Das verstorbene Familienoberhaupt hatte nicht nur seiner zweiten Frau Helga (Elke Werthschulte), sondern auch seinen beiden Söhnen Axel (Andreas Stein) und Volker (Dirk Schwerter) seine Kneipe „Waldschänke“ vermacht. Da war Ärger vorprogrammiert. Beide Söhne drängten ihre Stiefmutter zum Verkauf der Gaststätte. Doch gerade als die Situation auszuufern drohte, tauchte die Leiterin der örtlichen Volksbank auf und nahm den Dreien die Entscheidung ab. Die „Waldschänke“ war hoch verschuldet und sollte in die Zwangsversteigerung gehen. Doch die Hypotheken überstiegen den Wert der Kneipe um ein vielfaches. Und wer sollte nun für die Differenz aufkommen? Richtig, die Erben! Da waren gute Ideen gefragt und eine geplante Party, welche von der örtlichen Tagespresse fälschlicherweise als Schwulen- und Lesbenparty deklariert wurde, brachte manche Überraschung zu Tage. Am Ende wurde alles gut und der bisher stumm gebliebene Dauergast Erich (Rocco LoIacono) gestand Helga Voss nicht nur seine Liebe sondern rettete mit seinen Ersparnissen auch noch die marode „Waldschänke“.
Das Publikum war begeistert und spendete reichlich Beifall für die Darsteller und den Autor, der sich am Ende aus der Deckung gewagt hatte.
Seit Monaten hatte das 10-köpfige Ensemble an dem Stück geprobt. Das Drehbuch sollte perfekt sitzen und das tat es auch. Notfalls halfen Souffleuse Ulrike Blome und Regisseurin Claudia Hecking im Hintergrund nach. Die Schützenbruderschaft und der Pfarrgemeinderat St. Hubertusfest freuten sich über die zahlreichen Gäste an ihrem Patronatsfest und einem rundum gelungenen Theaterabend, der am nächsten Tag bei Kaffee und Kuchen noch einmal wiederholt wurde. Am Schluß sprach Brudermeister Franz Wiegenstein an alle Helfer und an die Theatergruppe noch einmal seinen besonderen Dank aus. Und auch die Theatergruppe hatte zu danken: Dirk Schwerter, der sich eigentlich bei der letzten Aufführung 2013 aus dem Ensemble verabschiedet hatte, war kurzfristig auf die Bühne zurückgekehrt und half gerne noch einmal aus. Damit konnte die Aufführung doch noch stattfinden und dem krankheitsbedingt ausgefallenen Darsteller Michael Schulze wurden noch Genesungswünsche mit auf dem Weg gegeben. Ende gut, alles gut.