Arnsberg/Hüsten. In der Klinik für Neurologie am Klinikum Hochsauerland werden jährlich über 1.000 Schlaganfälle behandelt, verschiedene Behandlungsoptionen stehen dabei zur Verfügung. Bei einem entsprechend guten Zeitfenster können die Neurologen ein gerinnungsauflösendes Medikament geben, das den Thrombus auflöst (Thrombolyse). Im Falle von großen und mittleren Gefäßverschlüssen kann der Verschluss i.d.R. mittels einer Thrombektomie gut und sicher geborgen werden. Im Notfall- und Intensivzentrum des Klinikums Hochsauerland in Hüsten konnte jüngst bereits die 100. Thrombektomie seit dem Umzug der Klinik für Neurologie sowie der Klinik für Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie aus dem St. Johannes Hospital bei einem Schlaganfall-Patienten erfolgreich durchgeführt werden. Bei der Behandlung der akut lebensbedrohlichen Erkrankung wird das Blutgerinnsel im Gehirn mittels eines Katheters mechanisch entfernt und die Durchblutung der hirnversorgenden Gefäße wieder hergestellt. Moderne Untersuchungsgeräte wie ein hochauflösendes CT, eine breite neurologische Fachexpertise sowie die erforderliche Erfahrung sorgen dafür, das Betroffenen bei einem Schlaganfall schnell und im interdisziplinären Austausch geholfen werden kann.
Erfolgreiche Konzentration der Notfallversorgung in Hüsten
„Die Konzentration der Notfallversorgung am Notfall- und Intensivzentrum in Hüsten ermöglicht eine noch engere Kooperation der neurologischen Fachabteilungen und hat zudem kurze Wege geschaffen“, beschreiben Dr. med. Alexander Ranft, Chefarzt der Klinik für Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, sowie PD Dr. Armin Buss, Chefarzt der Klinik für Neurologie im Klinikum Hochsauerland. Zusammen mit den erweiterten Möglichkeiten der Klinik für Neurochirurgie von Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Ludwig Benes, Schlaganfälle auch über operative Verfahren zu behandeln, ist eine umfassende und übergreifende Behandlung von neurologischen Notfallpatienten rund um die Uhr gewährleistet.
Individuell über bestmögliche Therapie entscheiden
Am Notfall- und Intensivzentrum kann nach Eintreffen der Schlaganfall-Patienten und der Diagnose mittels modernster Computertomografie direkt über die individuell bestmögliche Therapie entschieden werden. Wenn die Größe des Thrombus eine medikamentöse Auflösung (sog. Thrombolyse) unmöglich macht, wird im Falle der Thrombektomie unter Vollnarkose ein spezieller Stentretriever durch einen spezifischen Mikrokatheter über die Leiste der Patienten in den Thrombus platziert. In 90 Prozent dieser Fälle kann das blockierende Gerinnsel so mechanisch entfernt und die Durchblutung der Hirnbereiche wieder hergestellt werden.
„Je nach Dauer der Durchblutungsstörung und dauerhaften Schädigung von Hirngewebe können Schlaganfall-Patienten bestenfalls komplett ohne neurologische Schäden oder mit deutliche reduzierten Folgebeschwerden entlassen werden“, erklärt Chefarzt Dr. Ranft.
(Quelle: Klinikum Hochsauerland)