Sundern Langscheid. Das Warten hat ein Ende! Mit einer Willensleistung par excellence sicherte sich der Aufsteiger RC Sorpesee vor lautstarker Heimkulisse im dritten Heim-Anlauf den ersten Sieg in der neuen Spielklasse. Bis es aber soweit sein sollte, hielt der Volleyballabend für die Fans beider Lager eine geballte Portion Spannung und eine Menge langer und nervenaufreibender Ballwechsel bereit. Am Ende waren es nur fünf Ballpunkte die die Konkurrenten der beiden Stützpunkte trennten und das Pendel diesmal für den RC Sorpesee und gegen den Bundesstützpunkt aus Münster ausschlagen ließ.
Im ersten Satz erwischte der RC Sorpesee vor prall gefüllten Rängen im Schulzentrum Sundern einen Fehlstart. 4:0 hieß es schnell für den USC, ein Vorsprung von dem das Gästeteam um Trainer Christian Wolf und Co-Trainerin Sue Turner bis nach der ersten technischen Auszeit zehren sollte. Dann aber schaltete der RCS spürbar einen Gang hoch. Ein Doppelwechsel mit Michelle Henkies und der Debütantin Laura Feldmann brachte Entlastung für Lara Drölle und Lena Vedder während Katharina Schulte-Schmale die glänzend aufgelegte Henrike Axt ersetzte und die Annahme zusätzlich stabilisierte. Sorpesee zog vorbei und zum 23:20 davon. Münster fightete zurück, aber beim 23:22 behielt der RCS die Nerven und entschied Satz 1 mit 25:22 zu seinen Gunsten.
Im zweiten Satz dann erhöhte der RCS wiederum den Druck. Über 11:8 baute das Team unter fleißiger Mithilfe von Leonie Hoffmann und Kim Spreyer aus der zweiten Mannschaft den Vorsprung auf 20:16 auf. Laura Feldmann ermöglichte Kapitänin Kirsten Platte eine Verschnaufpause auf der Mitte und Nicole Freiburg fand über Außen immer bessere Optionen gegen den hohen und gut postierten Münsteraner Block. Trotz aller Anstrengungen war es wieder das Finish des zweiten Satzes, das den Sauerländerinnen nicht schmecken durfte. Mit zwei starken Aufschlagserien drehte der USC den Satz und glich beim 25:23 mit 1:1 in den Sätzen aus: alles wieder auf null!
Im dritten Satz schien der Mannschaft vom Sorpesee der unnötige Verlust des zweiten Satzes noch in den Knochen zu stecken. Bei 1:5 die erste Auszeit, bei 2:8 in die technische Auszeit, da war guter Rat teuer. Immer wenn es an diesem Abend aber an zusätzlicher Energie bedurfte kam sie postwendend von der Tribüne. Die Fans holten das Team zurück ins Spiel und mit Leonie Hoffmann für Henrike Axt und einer unglaublichen Aufschlagserie von Lara Drölle zauberte der RCS aus einem 10:16 eine 17:16 Führung. Beflügelt wurde nachgesetzt und die Abwehr um die später zur MVP gewählte Lisa Hennecke sicherte die schier unmöglichsten Bälle. Der RCS war in Fahrt und beim 25:21 wie aus dem Nichts mit 2:1 in Satzführung.
Anstatt aber den Rückenwind in den vierten Satz mitzunehmen, lief bei den Sauerländerinnen von jetzt auf gleich nicht mehr viel zusammen. Münster speziell über ihre Aktivposten Hanna Orthmann und Kim Behrens startete fulminant und hatte den Satz beim 3:13 aus RCS Sicht scheinbar schon in der ersten Hälfte entschieden. Falsch gedacht aber an diesem Abend, denn der RC Sorpesee war zum Kämpfen aufgelegt. Beim 16:23 schnappte sich erneut Lara Drölle den Ball zum Aufschlag und gab ihn einfach nicht wieder her. Unter dem frenetischen Jubel der Fans sicherte das Team punkt um Punkt und hätte beim 23:23 wohl die absolute Sensation schaffen können. Zwei kleine Fehler im Angriff aber brachten die Sauerländerinnen um den Lohn ihrer Mühen, zumindest vorerst.
Denn hängen lassen zählte an diesem Abend nicht und so legten beide Team nach zwei Stunden Spielzeit einen Tiebreak hin, der alles hatte, was ein gutes Volleyballspiel braucht. Beim RCS teilten sich nunmehr Lena Vedder und Laura Feldmann die Diagonalposition während Henrike Axt und Katharina Schulte-Schmale für die doppelt belastete Leonie Hoffmann in die Bresche sprangen. Eine 6:3 Führung des RCS egalisierte der USC noch vor dem Wechsel, hatte beim 14:13 einen Matchball, den der RCS aber diesmal nervenstark abwehrte. Beim 16:15 dann war es das Geburtstagskind des Sonntags, Nora Anders, die mit einem druckvollen Aufschlag den entscheidenden Punkt zum 17:15 und 3:2 Sieg vorbereitete.
Um 21.33 Uhr war es dann vollbracht, erster RCS Sieg in der Bundesligageschichte und ein ausgelassenes Tollhaus in Sundern. Die Sparkasse Sundern-Arnsberg, die einen lautstarken Block auf der Tribüne stellte, stiftete anlässlich des Spieltages zusätzliche Präsente für die beiden MVP: Hanna Orthmann auf Seiten des USC Münster und RCS Libera Lisa Hennecke, die stellvertretend für eine famos abwehrende Mannschaft vom Sorpesee die Goldmedaille in Empfang nahm.
Für den RCS aktiv: Nora Anders, Henrike Axt, Lara Drölle, Laura Feldmann, Nicole Freiburg, Michelle Henkies, Lisa Hennecke, Leonie Hoffmann, Kirsten Platte, Kim Spreyer, Katharina Schulte-Schmale, Lena Vedder, Physio Therapeutin Anne Schmitz und Co-Trainer Linus Tepe.
Anbei noch ein paar Impressionen von unserem Cheffotografen Christoph Rech!