Arnsberg. In einer besonderen Veranstaltung öffnete das Kino in Arnsberg seine Türen für 120 Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Am Eichholz. Begleitet von ihren Fachlehrern, Dorothee Müller und Reinhold Hopp, nutzten die angehenden Erzieher:innen, Sozialhelfer:innen und Kinderpflegerinnen diesen Tag, um ihre Kenntnisse über die Montessori-Pädagogik zu vertiefen.
Auf dem Programm stand der Historienfilm „Maria Montessori“, der das Leben und die bahnbrechenden pädagogischen Methoden der gleichnamigen Italienerin thematisiert. Julia Qualitz als stellvertretende Residenz-Kino-Leiterin und ehemalige Auszubildende des Berufskollegs Am Eichholz gilt ein besonderer Dank. „Mit Julia und ihrem Kino haben wir eine tolle Kooperation“, so ihre ehem. Lehrerin Doro Müller, “ sie holt auch die Filme für uns nach Arnsberg, die sonst gar nicht hier in den Kinos laufen“.
Historiendrama spiegelt damalige gesellschaftlichen Herausforderungen
Dr. Maria Montessori, geboren 1870, entwickelte ab 1906 eine revolutionäre Lernmethode, die sich durch Zuneigung und Aufmerksamkeit statt Konkurrenz und erzwungene Disziplin in Schule auszeichnet. Ihre Arbeit begann während ihrer Zeit als Assistenzärztin in einer psychiatrischen Klinik, wo sie die desolaten Zustände geistig für behinderter Kinder in Anstalten miterlebte. Diese Erfahrungen prägten ihren Ansatz, Lernumgebungen zu schaffen, die Kinder eigenständig nutzen und erkunden können. Der Film, ein tiefgehendes Historiendrama, illustriert nicht nur Montessoris Anfangsjahre als Ärztin und Pädagogin, sondern spiegelt besonders auch die gesellschaftlichen Herausforderungen der damaligen Zeit wider, einschließlich der beschränkten Bildungsmöglichkeiten für Kinder mit Behinderungen und der Rolle der Frauen und Männer in der Gesellschaft. Zudem werden Einblicke in Montessoris pädagogische Erfolge und die durch ihre Methoden ermöglichten Lernerfolge der Kinder gegeben.
Historische Grundlagen ermöglichen tieferes Verständnis
Für die Schüler des Berufskollegs Am Eichholz ist dieser Kinobesuch mehr als nur eine filmische Darstellung. Es ist eine Möglichkeit, die Prinzipien, die sie täglich in Einrichtungen, wie auch in qualifiziertem Montessori-Kinderhaus Arche in Rüthen und der Montessori-Kita Velmede erleben, auch aus einer historischen Perspektive zu betrachten.
Die Veranstaltung wurde im Unterricht vorbereitet und endet mit einer Diskussionsrunde, in der die Schülerinnen und Schüler ihre Gedanken zum Film und dessen Relevanz für ihre zukünftige berufliche Laufbahn austauschen können. Lehrer Reinhold Hopp betont die Bedeutung dieses Ereignisses: „Es ist wichtig, dass unsere Schüler die historischen und theoretischen Grundlagen der Methoden verstehen, die sie anwenden. Dieser Film bietet eine ausgezeichnete Grundlage für ein tieferes Verständnis der Montessori-Pädagogik und die Themen Inklusion, Friedenserziehung und Gleichberechtigung von Frau und Mann.“
Die Kinovorstellung ist somit nicht nur eine Bildungschance, sondern auch eine Inspiration für die zukünftigen Eltern, Pädagogen und Pflegekräfte, die die Philosophie Maria Montessoris in ihre tägliche Arbeit mit Kindern und zu Pflegenden integrieren möchten.
(Quelle: Hochsauerlandkreis)