Erfolgreicher Verkauf der WESCO-Markenrechte – Verlust aller Arbeitsplätze in Arnsberg

Arnsberg. Ende vergangener Woche hat die Geschäftsführung des Unternehmens die immateriellen Vermögensgegenstände der Westermann UG & Co. KG (ehemals Westermann KG) sowie der M. Westermann & Co. GmbH an die Naber GmbH aus Nordhorn veräußert. Das umfasst insbesondere die Wortmarke und die Markenrechte, die Rechte an den Websites und Domains sowie den Online-Shop von WESCO. Der Erwerber hatte sich mit dem höchsten Gebot in einem intensiv über mehrere Wochen laufenden Verfahren durchgesetzt.

Die D-T-S Drück-Technik-Schwarzenberg GmbH aus Grünhain-Beierfeld, gesetzlich vertreten durch den Geschäftsführer Uwe Dedores, übernimmt derweil rückwirkend zum 1. März 2024 den Geschäftsbetrieb sowie alle wesentlichen Vermögensgegenstände, wie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Halbfertig- und Fertigwaren der affiliierten Produktions- und Zuliefergesellschaft H. Dedores GmbH & Co. GmbH aus Schwarzenberg. Im Rahmen der Transaktion gehen alle rund 60 Arbeitsverhältnisse auf die neue Gesellschaft über.

In Arnsberg werden keine Arbeitsplätze erhalten

„Es ist sehr bedauernswert, dass wir im Rahmen des Eigenverwaltungsverfahrens keine Arbeitsplätze in Arnsberg erhalten konnten. In Anbetracht der Umstände ist es aber erfreulich, dass wir alle Arbeitsplätze in Schwarzenberg sichern und gleichzeitig mit Naber einen gut aufgestellten Interessenten finden konnten, der die Marke WESCO und die Produkte weiterführt“, sagt Rechtsanwalt Prof. Dr. Dirk Andres von der Kanzlei AndresPartner, der die Unternehmensgruppe als Sanierungsgeschäftsführer durch das Verfahren führt. Die erzielten Kaufpreise kommen den zahlreichen Unternehmensgläubigern zugute, zu denen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der M. Westermann & Co. GmbH zählen.

Die Gläubigerausschüsse der M. Westermann & Co. GmbH und der H. Dedores GmbH & Co. GmbH haben den Verkäufen zugestimmt. Über die Kaufpreise und sonstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wurde Stillschweigen vereinbart. „Durch eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Eigenverwaltung, ist es uns trotz schwieriger Umstände gelungen, eine Lösung im bestmöglichen Interesse der Gläubiger zu finden. Das freut mich sehr“, sagt der gerichtlich bestellte Sachwalter, Rechtsanwalt Dr. Jan Janßen aus der Kanzlei GÖRG Rechtsanwälte Insolvenzverwalter.

Von der Abwicklung der M. Westermann & Co. GmbH sind auch die Tochtergesellschaften VILLA WESCO, S.L.U. (Spanien) sowie Wesco International BV (Niederlande) betroffen, die ebenfalls nicht fortgeführt werden.

Hintergrund:

M. Westermann & Co. GmbH sowie die H. Dedores GmbH & Co. GmbH haben Ende November 2023 Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Der Schritt war erforderlich, weil verschiedene externe Entwicklungen die wirtschaftliche Situation des Unternehmens massiv eingetrübt hatten. So waren aufgrund des Ukraine-Kriegs sowohl die Beschaffungspreise für Material als auch die Energiekosten unerwartet stark gestiegen, was nicht vollumfänglich an die Kunden weitergegeben werden konnte. Im Absatzbereich erschwerte darüber hinaus die allgemeine Kaufzurückhaltung das Geschäft insbesondere im WESCO-Spezialsegment für hochwertige Müllsammler. Bereits eingeleitete punktuelle Maßnahmen, wie die Optimierung des Lagermanagements sowie Anpassungen im Personalbereich, hatten nicht ausgereicht, um die Probleme nachhaltig in den Griff zu bekommen. Die Insolvenzverfahren wurden am 1. März 2024 in Eigenverwaltung eröffnet. Da der Investorenprozess bei der M. Westermann & Co. GmbH nicht zum gewünschten Ergebnis geführt hatte, muss aus insolvenzrechtlichen Gründen allen rund 80 Mitarbeitenden gekündigt werden. Bis auf einem Abwicklungsteam von rund 30 Mitarbeitenden wurden die Beschäftigten bereits freigestellt. Der operative Geschäftsbetrieb ist eingestellt.

Im Verfahren werden die Unternehmen vom gerichtlich bestellten Sachwalter, Rechtsanwalt Dr. Jan Janßen, überwacht. Die Beratungsgesellschaft hahn,consultants zeichnete für die Durchführung der Verkaufsprozesse verantwortlich.

Weitere Informationen:

Die Firma M. Westermann & Co. GmbH („WESCO“) mit Sitz im Sauerland wurde 1867 als Familienunternehmen gegründet. Das Unternehmen war in der Herstellung und dem Vertrieb von Metallhaushaltwaren, Einbauprodukten und Aluminium-Möbeln tätig. WESCO hat ein Angebot von über 60 verschiedenen Design-Produkten aus dem Bereich Küchenaccessoires und Abfallsammler. Neben den WESCO-Design-Küchenaccessoires wie z.B. Brotkästen, Vorratsdosen, Gewürzmühlen und Tabletts, gehören die typischen WESCO Mülleimer, Kosmetikeimer und Trennmülleimer für die Küche sowie die WESCO Outdoorküchen zum Produktportfolio.

 

 

 

 

 

 

 

(Quelle: FELDMANN Kommunikationsberater)