Klimafit werden und den Klimaschutz in Arnsberg voranbringen

Arnsberg. Welche Folgen hat die Klimakrise für Bürgerinnen und Bürger in Arnsberg? Wie kann ich dazu beitragen, die Folgen der Klimakrise – auch in Arnsberg – zu reduzieren? Diesen und weiteren Fragen rund um das Thema „Klimakrise – global und lokal“, stellen sich ab dem 20. März die Teilnehmenden des 6-teiligen Kurses „klimafit – Klimawandel vor der Haustür! Was kann ich tun?“.

Bei der Kooperationsveranstaltung der Stadt Arnsberg, der vhs Arnsberg/Sundern und der Verbraucherzentrale lernen die Teilnehmenden die Ursachen der Klimakrise kennen und setzen sich mit ihnen auseinander. Ziel ist es darüber hinaus, die Lage in der Region Arnsberg zu betrachten und konkrete Handlungsmöglichkeiten für Klimaschutz vor Ort kennenzulernen.

Arnsberger Bürgerinnen und Bürger klimafit machen

Carsten Peters, Energieberater der Verbraucherzentrale Arnsberg und Kursleiter des klimafit-Kurses, erläutert in einem Gespräch die Inhalte des Kurses: „Wir betrachten in dem Kurs den Klimawandel vorerst grundlegend. Fragen wie beispielsweise ‘Was ist Klimawandel überhaupt?’, ‘Wodurch entsteht er?’, ‘Wie sind die Auswirkungen des Klimawandels?’, werden gemeinsam durchdacht und beantwortet. Gleichzeitig wird das globale Problem im regionalen Kontext betrachtet und der Blick auf die Folgen der Klimakrise direkt in Arnsberg und Umgebung gelenkt.“ Ein Beispiel für Folgen des Klimawandels in der Region ist das Fichtensterben in unseren Wäldern, so Peters.

In einem weiteren Teil des Kurses lernen die Teilnehmenden Institutionen, Vereine oder Gruppierungen, die sich in Arnsberg bereits für den Klimaschutz engagieren, kennen. Beispielsweise wird sich dieses Jahr die „Klimagruppe“, eine Gruppe mit über 30 Mitgliedern, die sich aus dem ersten Arnsberger klimafit-Kurs im Jahr 2021 gebildet hat, vorstellen.

An zwei online-Abenden haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, mit Wissenschaftlern von einem Helmholtz-Institut in den Austausch zu gehen und Informationen von führenden Wissenschaftlern über ein Spezialthema wie beispielsweise „Energie“, „Ernährung“ oder „Verkehr“ zu erhalten.

Mit der klimafit-Challenge Klimaschutz erleben

Kernelement des Kurses ist die klimafit-Challenge. Ziel dabei ist es, mit klimaschützenden Maßnahmen Co2-Emissionen einzusparen und gemeinsam zu betrachten, wieviel einzelne Personen und kleinere Gruppen bereits erreichen können. Beispiele hierfür sind zwei Tage in der Woche kein Fleisch zu essen oder kurze Wege mit dem Fahrrad, anstatt mit dem Auto zu fahren, erläutert Peters. „Viele Teilnehmende sind erstaunt, wieviel man mit kleinen Maßnahmen und Gewohnheitsänderungen bereits erreichen kann“, so Peters.

Stadt Arnsberg informiert über die Situation vor Ort

Auch Sebastian Marcel Witte, Leiter des Referates für nachhaltige Entwicklung der Stadt Arnsberg, und Philipp Loerwald-Noeke, Porjektmanager Klimaschutz, referieren im klimafit-Kurs und informieren die Teilnehmenden über die Lage der Stadt Arnsberg in Fragen des Klimaschutzes.

„Der Rat der Stadt Arnsberg hat letztes Jahr im September das Klimaneutralitätsziel beschlossen, dass die Gesamtstadt Arnsberg bis zum Jahr 2035 und die Verwaltung – im Sinne ihrer Vorbildfunktion – schon bis 2030 klimaneutral werden soll“, erläutert Philipp Loerwald-Noeke. Um dieses Ziel als Stadt zu erreichen, ist es umso wichtiger, jede Bürgerin und jeden Bürger mit Angeboten dieser Art zu informieren, zu sensibilisieren und für diese Themen zu mobilisieren, so Loerwald-Noeke.

Auch mit diesem Hintergrund dient der klimafit-Kurs nicht ausschließlich der reinen Wissensvermittlung, sondern will zum Handeln und Umsetzen motivieren. „Unsere Intention ist es, Arnsberger Bürgerinnen und Bürger zum Tun anzustiften und sie zu befähigen, bei Diskussionen –beispielsweise im Freundes- und Bekanntenkreis – notwendiges Grundlagen-Fachwissen vermitteln zu können. Ziel ist es, dass das Grundwissen weiter in die Stadt hineingetragen wird“, so Loerwald-Noeke.

Anmeldungen über die vhs Arnsberg/Sundern

Auch Svenja Seep, Fachbereichsleitung bei der vhs Arnsberg/Sundern erläutert, dass der klimafit-Kurs das Ziel hat, Arnsbergerinnen und Arnsberger zu vernetzen und zum Handeln zu bewegen. „Wir wollen erreichen, dass die Teilnehmenden nicht nur nach Hause gehen und sagen: „das war interessant“, sondern einen Handlungsdrang verspüren und dadurch nachhaltig etwas in der Stadt Arnsberg bewirken“, so Seep. Die Klimagruppe ist ein gelungenes Beispiel für die Vernetzung von aktiven Multiplikatoren aufgrund der Teilnahme an einem klimafit-Kurs. Möglichkeiten zur Vernetzung möchten wir auch allen interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern des diesjährigen Kurses ermöglichen, erläutert Seep.

Das Weiterbildungsangebot „klimafit“ startet ab Mittwoch, 20. März an der Volkshochschule Arnsberg/Sundern, Ehmsenstraße 7. Anmeldungen sind online über die Internetseite der vhs Arnsberg/Sundern oder per Telefon möglich. Die Teilnehmenden erhalten nach Abschluss des Kurses eine Urkunde – diese wird von Bürgermeister Ralf Paul Bittner überreicht.

Hintergrund

Den Kurs „klimafit“ haben der WWF Deutschland und der Helmholtz-Forschungsverbund „Regionale Klimaänderungen und Mensch“ (REKLIM) 2017 gemeinsam entwickelt. Als dritter Projektpartner im Konsortium führt die Universität Hamburg die sozialwissenschaftliche Begleitforschung zum Projekt durch. Lokale Klimaschutzverantwortliche, Vertreter:innen von lokalen Initiativen und Wissenschaftler:innen unterstützen die Kurse mit Fachbeiträgen. Der Kurs wurde Ende vergangenen Jahres mit der „Nationalen Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Deutschen UNESCO-Kommission ausgezeichnet.

Das Bildungsprojekt wird seit Januar 2022 für drei Jahre von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Weitere Informationen:

chttps://www.vhs-arnsberg-sundern.de/programm/gesellschaft/kurs/klimafit/AA104-420#inhalt

https://www.klimafit-kurs.de/