Landesministerin Mona Neubaur: digitale, intelligente Infrastrukturen unumgänglich
Auch Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, ist bei dem Pressetermin zu Gast, und führt die Dringlichkeit der Digitalisierung der Verteilnetze aus. „Bereits heute werden 97 Prozent des Stroms von Erneuerbaren von mehr als 2 Millionen Einspeisepunkten erzeugt“, so Neubaur. „Wir werden unsere Verteilnetze in ganz andere Lagen versetzen, um mit dieser Vielseitigkeit der Einspeisepunkte zu arbeiten und gleichzeitig die Verbrauchssicherheit und Energieversorgungssicherheit gewährleisen zu können.“ Nach den Langzeitszenarien des Bundeswirtschaftsministeriums und Klimaschutzministeriums werden sich die Verteilnetzkosten bis 2045 im Vergleich zu heute verdoppeln, erläutert Neubaur. Diese lassen sich signifikant senken, wenn Flexibilität in Form steuernder Eingriffe in das Verteilnetz genutzt wird.
Westenergie zeigt schon heute das Stromnetz der Zukunft
Im Rahmen des Modellprojekts „Smarte Energieregion Arnsberg Sundern“ hat die Westenergie bereits jetzt zukunftsweisend das Energiesystem der Zukunft in Arnsberg und in Sundern umgesetzt. Das Smart Grid der Region enthält bereits über 70 digitale Ortsnetzstationen, die Live-Daten über Mobilfunk oder Glasfaser übertragen, und ermöglichen, dass Westnetz das Stromnetz in Echtzeit analysieren und regeln kann.
Außerdem sind mehr als 2200 Smart Meter in Arnsberg und Sundern installiert. Diese intelligenten Messsysteme liefern anonymisierte Daten zur Netzauslastung, Stromverbrauch und der Einspeisung, und ermöglichen nicht nur aktuelle Netzengpässe zu erkennen, sondern auch zukünftige zu prognostizieren.
Als weitere Schlüsselkomponente ermöglichen zwei smarte Umspannwerke mittels digitaler Kommunikation über Glasfaserkabel, die Transformation des Verteilnetzes zum Smart Grid in der Region.
Modellregion als Pionier für Energiewende
Die Digitalisierung der Verteilnetze ist der einzige Weg, wie wir die Herausforderungen der Zukunft meistern können, so Patrick Wittenberg. „Mit dem Projekt „Smarte Energieregion“ wollen wir in Arnsberg und Sundern die Machbarkeit der Energiewende zeigen.“
„Es ist gut, dass wir hier in der Modellregion sehen können, wie es laufen kann“, betont Mona Neubaur die Wichtigkeit des Projektes. „Wir werden als Landesregierung nicht aufhören weiterhin intensiv die Stärkung des Netzausbaus voranzutreiben. Die positiven Ideen, die in Arnsberg und Sundern entstanden sind, nehmen wir mit, weit über die Grenzen von Arnsberg und Sundern und dem Sauerland hinaus“, so Neubaur. Das Modellprojekt übernimmt eine Vorreiterrolle und kann bundesweit als Blaupause für weitere Verteilnetze dienen.